Bus fahren auf Bestellung

Viele Dorfbewohner kennen es – Mal eben in die Stadt, zum Arzt oder zum Einkaufen fahren, ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht immer ganz einfach. Vielerorts ist das ÖPNV-Angebot nur auf die Schülerbeförderung ausgelegt, so dass sich über weite Bereiche des Tages Beförderungslücken ergeben. An Wochenenden und Schulferientagen besteht das ÖPNV-Angebot oftmals gar nicht.

Hier setzt die Verkehrsgesellschaft Südharz mbH mit einem Projekt zum On-Demand-Verkehr an. Dabei soll ein Mobilitätsangebot geschaffen werden, das abseitsgelegene Orte tagesdurchgängig an eine ÖPNV-Achse anbindet und das, quasi auf Bestellung. Als Pilotgebiet ist der Raum rund um Gerbstedt vorgesehen.

Bedarfsgerechte Mobilität

On-Demand-Verkehre sind Mobilitätsangebote des Bedarfsverkehrs, d.h. sie fahren nur auf Strecken und zu Zeiten, wo bzw. wenn Nachfrage besteht.

Das besondere dabei ist, dass On-Demand-Verkehre nicht an feste Fahrpläne gebunden sind, denn die Fahrgäste bestimmen die Abfahrtszeit. Außerdem sind sie an keine feste Linienführung oder Route gebunden. Je nach Möglichkeit wird die kürzeste Route zwischen Start und Ziel gefahren.

Voraussetzung ist aber, dass der Fahrgast seinen Fahrtwunsch vorab anmeldet. Anders als beim Taxiverkehr besteht kein Alleinbeförderungsanspruch. Vielmehr sollen mehrere Fahrtwünsche zu einer Fahrt gebündelt werden.

Zudem bieten On-Demand-Verkehre keine Tür-zu-Tür Bedienung, sondern fahren nur von Haltestelle zu Haltestelle.

Da zur Beförderung vorwiegend PKW oder Kleinbusse eingesetzt werden, können zusätzliche Haltepunkte, sogenannte virtuelle Haltestellen, zwischen den bestehenden Haltestellen angelegt werden. Beispielsweise an Straßenecken, ohne dass eine übliche Haltestellenausstattung vorhanden ist.

Mobilitätsform für die „erste bzw. letzte Meile“

Projektziel soll es sein, zunächst die Linie VGS-430 auch in nachfrageschwachen Zeiten und mit verbesserten Taktzeiten weiterzuentwickeln und umliegende Gemeinden über bedarfsgesteuerte Zubringerverkehre anzubinden.

On-Demand Verkehre sollen dabei eine sinnvolle Ergänzung zum ÖPNV darstellen und als Mobilitätsform zur Erschließung der „ersten bzw. letzten Meile“ dienen. Das heißt, die Beförderung findet in der Regel vom Wohnort zur Hauptbuslinie statt, bzw. umgekehrt. Der On-Demand Verkehr hat aber nicht nur eine Zubringerfunktion, er wird auch Direktfahrten zwischen Ortschaften ermöglichen.

Für die Ortschaften an den Hauptlinien ergeben sich somit bessere ÖPNV-Anbindungen und die umliegenden Ortschaften werden durch individuelle Shuttleverkehre räumlich und zeitlich besser an die Hauptlinie angebunden. Das ÖPNV-Angebot wird somit für die Kunden attraktiver und für die Erbringer von Verkehrsdienstleistungen wirtschaftlicher. Bei erfolgreicher Umsetzung dieses Pilotvorhabens wird eine Ausweitung dieses Mobilitätsmodells auf weitere Linien und Bedienregionen angestrebt.


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